Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes steht die deutsche Erinnerungskultur vor einem Wandel: Zeitzeugen, die von ihren Erlebnissen im Krieg und Holocaust berichten, gibt es immer weniger. Dabei haben der Zweite Weltkrieg und der Holocaust auch in den Familien über mehrere Generationen Spuren hinterlassen. Wie lebt es sich, wenn der eigene Großvater Täter im NS- Regime war? Welche Folge brachte das jahrelange Schweigen in den Familien mit sich? Mit diesen Fragen setzten sich die Nachkommen auseinander und etablieren eine neue Form der Erinnerung.
Die Autorin und Enkelin des Hitlergesandten Hanns Ludin, Alexandra Senfft, setzte sich mit ihren Büchern „Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte.“ (2007) und „Der lange Schatten der Täter“ (2016) intensiv mit ihrer Familiengeschichte auseinander und leistet einen neuen Beitrag zur NS-Erinnerungskultur.