Die neue Europawahl ist für Rechtsextremisten und die „Neue Rechte“ willkommener Anlass, die Idee einer europäischen politischen Union infrage zu stellen. Für sie ist europäische Integration ein Machwerk anonymer, internationalistischer und „raumfremder“ Mächte, die „hinausgefegt“ werden müssen. Rechtsextremisten streben deshalb einen europäischen Rechtsruck an. Unterschiedliche rechte Konzepte von Europa kursieren, wie das der „Festung Europa“ oder das der „Europäischen Eidgenossenschaft“. Verbreitet ist auch die Idee einer „eurasischen“ Großraumordnung unter deutscher und russischer Hegemonie, eines supranationalen „Reiches“ unter deutscher Führung oder eines Europas als Teil einer faschistischen „Internationalen“.
Was eint und unterscheidet die rechtsextreme Vorstellung von Europa? Von welchen Vorurteilen und Mythen der Vergangenheit werden die Vorstellungen von Europa geprägt? Welche strategische Funktion hat das Thema Europa für die extreme Rechte in Europa? Welche Erfahrungen haben wir in der letzten Wahlperiode mit Rechtsextremisten im europäischen Parlament gemacht?