Mehmet Turgut war eines der Opfer des rechtsextremen NSU-Netzwerks und starb 2004 in Rostock. Schwerpunkt der Veranstaltung sind der Jahrestag seiner Ermordung am 25. Februar 2021 und die Frage danach, wie die Forderungen des bundesweiten Tribunals „NSU Komplex auflösen“ umgesetzt werden können.

Hinterbliebene und Überlebende der NSU-Mord- und Anschlagsserie sowie Unterstützer*innen betonen:

– Wir fordern ein würdiges Gedenken an alle Opfer rassistischer Gewalt!
– Wir fordern, das Versprechen der lückenlösen Aufklärung einzulösen!
– Wir fordern: Schluss mit der Verharmlosung von rechtem Terror durch staatliche Ämter und sogenannte Expert*innen!

Vier Jahre später und anlässlich des 10. Jahrestags der Selbstenttarnung des NSU im November 2021 geht es um den aktuellen Stand. Wird das bisherige Gedenken an Mehmet Turgut in Rostock den Wünschen und Forderungen der Angehörigen gerecht? Was konnte der Parlamentarische Untersuchungsausschuss im Schweriner Landtag bisher zur Aufklärung beitragen? Welche Erkenntnisse brauchte der Münchner NSU-Prozess zum Mord in Rostock? Wie wird der Gefahr rechten Terrors nach Kassel, Halle, Hanau und „Nordkreuz“ begegnet? Haben die Sicherheitsbehörden aus dem Staatsversagen im NSU Komplex Konsequenzen gezogen?

Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt, in einer Zeit, in der kurz nacheinander der Landesinnenminister und der Leiter des Verfassungsschutzes in Mecklenburg-Vorpommern zurücktreten mussten und deren Behörden bundesweit massiv kritisiert werden und in der die Betroffenen der „Nordkreuz“- Feindeslisten noch immer auf Antworten warten.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung M-V und der Initiative „Mord verjährt nicht!“ zusammen mit der LOBBI, dem Rostocker Migrantenrat und dem Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“.

Die Veranstaltung wird als Livestream auf dem Youtube-Kanal der RLS MV übertragen. Wer mitdiskutieren möchte, müsste sich per e-Mail hier anmelden: mv@rosalux.org