Anlässlich des Holocaust-Gedenktages lädt der Förderverein Lychen Museum zur Vorstellung des Buches von Gertraud Behrendt „Hilfe nach Jahren des Horrors – aus dem Leben zwangsoperierter Widerstandskämpferinnen“ ins Alte Kino Lychen ein.

Die Journalistin Gertraud Behrendt recherchierte zu den Verbrechen an den 74 polnischen Frauen, die von Lychener Ärzten der Heilanstalten für medizinische Experimente im Konzentrationslager Ravensbrück missbraucht wurden. Aus Namen wurden Schicksale: Gertraud Behrendt suchte mehr als drei Jahre lang in Europa, Australien und den USA nach biografischen Puzzleteilen der Polinnen und lässt sie auch selbst zu Wort kommen. Charakterstärke, Empathie und Solidarität ermöglichten das Überleben der meisten. In einfühlsamen Briefen wird der harte Alltag der Opfer deutlich. Nach 1945 hofften die Frauen auf eine Entschädigung, die zunächst von der BRD verweigert wurde. Es geht zugleich um deutsche und globale Geschichte sowie den internationalen Druck, der 1961 letztlich zur Zahlung der Entschädigung führt.

Angeregt wurde das Buchprojekt im Jahr 2019 von Mathias Ambellan, dem ehemaligen Vorsitzenden des Fördervereins Lychen Museum. Sein Engagement diente unter anderem dem Gedenken der mutigen Frauen und dem Wunsch, ihnen im Rahmen eines Lychen Museums ein Gesicht zu geben. Er verstarb im Februar 2023, sodass er das gedruckte Buch selbst nicht mehr in den Händen halten konnte.

Matthias Kluckert (Vorstandsmitglied des Fördervereins Lychen Museum) wird mit der Autorin Gertraud Behrendt im Rahmen der Buchvorstellung ein Gespräch führen.

Um die Größenordnung der BesucherInnen für die Bestuhlung im Alten Kino einschätzen zu können, wird um eine Anmeldung gebeten.