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Wissenswertes über sexuellen Missbrauch

Podcast – „Todesstrafe für Kinderschänder“ fordern Neonazis. Das schützt Kinder aber nicht vor sexuellem Missbrauch. Aber was hilft gegen Sexualstraftaten? Und: Was sollte mit den Tätern geschehen?

Anke Sieber von der Beratungsstelle DREIST e.V. in Eberswalde und die Berliner Rechtsanwältin Manuela Groll erläutern, in welchen Situationen Kinder gefährdet sind, Opfer von Missbrauch zu werden. Holger Siemann fragt bei Manuela Groll nach, ob der Staat hart genug gegen Sexualstraftaten vorgeht und ob Therapien für Täter ein sinnvolles Mittel sind. Was Erwachsene konkret zum Schutz von Kindern tun können, erklärt Anke Sieber. Sie erläutert auch, weshalb die Forderung nach einer „Todesstrafe für Kinderschänder“ schadet.

Wissenswertes über sexuellen Missbrauch

Etwa 16.000 Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder werden jedes Jahr bundesweit angezeigt, davon etwa 400 in Brandenburg. Experten schätzen die tatsächliche Zahl etwa zehn Mal so hoch ein.
Nur einer von hundert ist ein psychisch kranker Triebtäter. Die meisten Taten werden von Verwandten und Bekannten des Kindes verübt. Meistens haben die Täter sexuelle Beziehungen mit Erwachsenen und sind nicht auf Kinder fixiert. Deshalb geraten sie selten in Verdacht.
Viele Taten werden nicht bekannt, weil Kinder fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird und weil sie sich schämen. Missbrauchte Kinder fühlen sich oft mitschuldig, auch weil die Täter ihnen das einreden.
Unter „Kinderschänder“ stellen sich viele einen fremden Mann im Gebüsch vor. Das lenkt von den Gefahren im direkten Umfeld ab. Wenn Opfer als „Geschändete“ bezeichnet werden, verstärkt das außerdem ihre Scham- und Schuldgefühle.
Wenn die Todesstrafe für Täter gefordert wird, die ja oft Verwandte sind, haben Kinder noch mehr Angst zu sagen, was passiert ist.