Zeitzeugengespräch mit Ulrike Poppe und Thomas Krüger
„Für ein offenes Land mit freien Menschen“, „Reisefreiheit – Meinungsfreiheit – Pressefreiheit“, „Freie Wahlen“ lauteten die Forderungen, für die DDR-Bürger_innen im Herbst 1989 auf die Straße gingen. Dass es zu diesen Massenprotesten kommen konnte, ist unter anderem den Bürgerrechtler_innen zu verdanken, die in den 1980er Jahren immer lauter die Einhaltung der Menschenrechte in der DDR anmahnten. Prägend war etwa die „Initiative Frieden und Menschenrechte“, die 1986 in Ost-Berlin gegründet wurde.
Welche Bedeutung hatten die Menschenrechte als Bezugspunkt für die Bürgerbewegung der DDR? Wie konnten sich oppositionelle Initiativen Ende der 1980er Jahre Handlungsspielräume erobern? Welche Lehren lassen sich aus dem Prozess der Wiedervereinigung nach 1990 ziehen? Welche Erfahrungen und Impulse der Bürgerbewegung können helfen, die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute zu meistern?
Über diese und weitere Fragen möchten ins Gespräch kommen:
Ulrike Poppe war Mitglied der „Initiative Frieden und Menschenrechte“, Gründungsmitglied der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ und weiterer Initiativen; sie saß wegen ihres Engagements in Untersuchungshaft und wurde von der Stasi bespitzelt; von 2010 bis 2017 war sie die Brandenburger
Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur.
Thomas Krüger engagierte sich in der „Kirche von Unten“ und gehörte 1989 zu den Gründungsmitgliedern der Sozialdemokratischen Partei (SDP) in der DDR. 1990 war er Mitglied der erstmals frei gewählten Volkskammer, bis 1991 zudem Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters in
Ost-Berlin. Seit 2000 ist er Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.
Moderation: Sabine Adler, Deutschlandfunk
Begrüßung: Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte