Online-Podiumsdiskussion über die Wiedervereinigung und den erstarkenden Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus seit den 1990er Jahren
In diesem Jahr jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Von der Mehrheit der Deutschen wird die „Wende“ als zentralstes Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte erinnert und gefeiert. Doch in den Jahren nach 1989/90 kam es auch zu einem massiven Anstieg an rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Migrant_innen, Geflüchtete sowie Juden und Jüdinnen erlebten diese Zeit als massiven Ausbruch von Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus, der jedoch bereits vorher in beiden Deutschlands schwelte.
Anlässlich der Veröffentlichung der Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie 7“ mit dem Schwerpunkt „Kontinuitäten“ geht die Podiumsdiskussion der Frage nach den langen Traditionslinien von Antisemitismus und Rassismus in Deutschland auf den Grund: Welche Vorgeschichte hatten die rassistischen und rechtsextremen Gewaltexzesse der 1990er Jahre in Ost und West, und was hatten diese mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in den jeweiligen Ländern zu tun? Welche Umstände führten schließlich zur Eskalation rechter Gewalt nach der Wiedervereinigung, und wie wurde diese erlebt? Welche „Schattenseiten“ der Wende sind bis heute am Wirken?
Im Mittelpunkt stehen dabei die Erfahrungen und Perspektiven von Menschen aus Einwandererfamilien sowie von Juden und Jüdinnen auf die Wende, die in der offiziellen Erinnerungskultur oft ausgespart werden.
Gäste:
Anetta Kahane | Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung | Berlin
Dr. Carsta Langner | Historikerin Friedrich-Schiller-Universität | Jena
Robin Koss | Bildungsreferent Bildungsstätte Anne Frank | Frankfurt am Main
Moderation: Anja Thiele | IDZ
Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung bis zum 17. Juni 2020 erforderlich. Sie erhalten dann den Zugangslink. Die Veranstaltung findet statt ab 10 Teilnehmende. Die Teilnehmendenanzahl ist begrenzt.