Die sogenannte Flüchtlingskrise ist nicht eine Krise der Migration, sondern viel mehr eine der europäischen und internationalen Staatengemeinschaft. Grenzen werden dicht gemacht und militärisch aufgerüstet. Menschen, die vor Krieg, Armut oder politischer oder religiöser Verfolgung fliehen, werden in Lagern eingesperrt, meist in Ländern, in denen sie nicht sein wollen. Besonders in Griechenland, welches durch die geografische Lage, eine der europäischen Außengrenze darstellt, sind hunderttausende Menschen unfreiwillig gestrandet. Seit Jahren gehen die Bilder der völlig überfüllten Lager um die Welt. Staatliches und internationales Versagen wird hier seit Jahren von der internationalen Gemeinschaft willentlich hingenommen. Doch mit dem “Sommer der Migration” 2015 kam auch eine neue Solidaritätsbewegung mit den flüchtenden Menschen Europa weit ins rollen.
Im City Plaza Hotel in Athen, Griechenland, zeigt sich diese Solidarität auf ganz praktische Weise. Im April 2016 wurde das seit Jahren leerstehende Hotel im Athener Zentrum besetzt, um bis zu 400 Menschen von der Obdachlosigkeit oder der Inhaftierung in den Lagern zu befreien und in Würde zu beherbergen. Auf der Basis von Autonomie und Selbstorganisation und durch die tatkräftige Unterstützung griechischer und internationaler Aktivist_innen, als auch allein durch private Spenden finanziert, hat das City Plaza seit dem für hunderte Familien ein temporäres Zuhause geboten. In diesem Vortrag erzählen Aktivist_innen, wie das City Plaza funktioniert, wie sich das tägliche Leben gestaltet und wie die aktuelle Situation vor Ort ist.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung yallah!? Über die Balkanroute statt.