Am Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus wird es zahlreiche Veranstaltungen an vielen Orten in Brandenburg geben. Am 27. Januar 2023 jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau zum 78. Mal.
Eine Auswahl in chronologischer Reihenfolge:
Brandenburg an der Havel: Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung um 9 Uhr am Gedenkort für die Opfer der Euthanasie-Morde am Nicolaiplatz. Heike Schade, Leiterin der Gruppe „Darstellendes Spiel“ des Brecht-Gymnasiums Brandenburg an der Havel, wird über ihre Arbeit mit Schülerinnen und Schülern an einem Theaterprojekt sprechen, das sich mit den nationalsozialistischen Euthanasie-Morden auseinandersetzt. Die Szenencollage folgt der Autobiografie „Die Hempelsche“ von Elvira Manthey, die im Alter von acht Jahren einer Ermordung in der Euthanasie-Tötungsanstalt in Brandenburg nur knapp entging. Außerdem werden Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale und Oberbürgermeister Steffen Scheller zu den Anwesenden sprechen. Veranstaltet wird das Gedenken von unserem Mitglied, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Ravensbrück: Partizipative Lesung in der Gedenkstätte um 11 Uhr zum Thema „Nähe im Lager“. Am Abend wird diese auf dem Youtube-Kanal der Gedenkstätte als Livestream übertragen. Veranstaltet wird das Gedenken von unserem Mitglied, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Sachsenhausen: Gedenken und Tape-Art-Skulptur zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte mit einem Austausch über die Frage: „Warum erinnerst du heute?“ um 13:30 Uhr. Begrüßung durch Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke mit Beiträgen von Nachkommen von Häftlingen des KZ Sachsenhausen aus ganz Europa. Schüler*innen des Gymnasiums Panketal zeigen künstlerische Filmanimationen, Musik und persönliche Geschichten. Beteiligungen an der Tape-Art-Skulptur sind online möglich. Veranstaltet wird das Gedenken von unserem Mitglied, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Falkensee: Stolperstein-Putzaktion und Filmvorführung. Beginn ist um 15 Uhr am Weltladen unweit des Bahnhofs. An den 17 Orten der Stolpersteine wird erinnert und geputzt. Ab 17:30 Uhr zeigt das Kino Ala den Film „Herzbergmaschine – Gertrud Kolmar – Wege durch Berlin“ bei freiem Eintritt. Veranstaltet von der Stolpersteine Vorbereitungsgruppe Falkensee.
Hohen Neuendorf: Rundgang zu fünf Gedenkorten ab 15:30 Uhr mit Texten und Musik wird den Opfer gedacht und Bezüge zum Jetzt und Hier hergestellt. Zunächst an der Stele am Bieneninstitut (Friedrich-Engels-Straße 32). Danach folgt ein Gedenken an Familie Jaks um 16 Uhr an den Stolpersteinen in der Birkenwerder Str. 4. Um 16:30 Uhr geht es dann zur Kulturwerkstatt (Karl-Marx-Straße 24). Die Arbeit des Geschichtskreises im Kulturkreis Hohen Neuendorf e.V. wird dort vorgestellt. Um 17 Uhr wird an Familie Rosenthal gedacht an den Stolpersteinen in der Adolf-Damaschke Str. 10 und anschließend um 18 Uhr endet der Rundgang an der Gedenktafel in der Ev. Kirche (Berliner Str. 40). Veranstaltet wird das Gedenken von unserem Mitglied Nordbahngemeinden mit Courage e.V..
Strausberg: Gedenkveranstaltung und Rundgang. Die VVN-BdA MOL lädt um 16 Uhr in Kooperation mit der S5-Antifa und dem Horte (AJP 1260 e.V.)a zum Gedenken am Ehrenhain für die Opfer des Faschismus und anschließend zum einen 90-minütigen Gedenkrundgang durch Strausberg ein. Erinnert wird u.a. an die etwa 150 Frauen, mehrheitlich aus der Sowjetunion, die unter unmenschlichen Bedingungen in der Rüstungsproduktion im Märkischen Walzwerk arbeiten mussten. Zum Ausklang laden die Initiator*innen zu einer veganen, jiddischen Küfa und Gesprächen ins Horte (Peter-Göring-Str. 25).
Neuruppin: Gedenkveranstaltung. Um 16 Uhr findet am Denkmal für die Opfer des Faschismus im Rosengarten die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Neuruppin statt.
Potsdam: Gedenkveranstaltung. Um 16 Uhr auf dem Platz der Einheit am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Das Gedenken findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Potsdam statt.
Zepernick: Mahn- und Gedenkveranstaltung. Die Panketaler Ortverbände der demokratischen Parteien laden um 17 Uhr zu einem Gedenken am Dorfanger Zepernick am Mahn- und Gedenkstein ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘ ein.
Potsdam: Lesung. In der Gedenkstätten Lindenstraße, dem ehemaligen Gefängnis für politisch und rassisch Verfolgte und dem sogenannten Erbgesundheitsgericht, lesen bei freiem Eintritt um 17 Uhr die beiden Schauspieler Alexander Bandilla und Hans Machowiak aus „Adressat unbekannt„. Veranstaltet wird das Gedenken von der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße.
Neuendorf im Sande: Gedenken, Lesung und Gespräche. Beginn ist um 19 Uhr am Denkmal für Jutta Baumwol am Eingang des Gutshofes. Hier wird in einer kleinen Zeremonie der Opfer gedacht. Anschließend lädt der Verein „Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande“ gemeinsam mit Pfarrer Kevin Jessa in die Neuendorfer Kirche zu heißen Getränken, einer kleinen Lesung und Gesprächen. Veranstaltet wird das Gedenken vom Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e.V..
Belower Wald: Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Sonntag, 29. Januar 2023, um 14 Uhr in der dortigen Gedenkstätte Todesmarsch Belower Wald. Anschließend werden zwei aktuelle Projekte der Gedenkstätte Sachsenhausen präsentiert: Swantje Bahnsen stellt das Projekt „SpurLab“ vor, das sich mit digitalen Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung beschäftigt, und Marlene Jatsch das Projekt „Young Interventions“, bei dem junge Menschen künstlerische Interventionen erarbeitet haben, die derzeit in der Gedenkstätte Sachsenhausen zu sehen ist. Veranstaltet wird das Gedenken von unserem Mitglied, der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Potsdam: Diskussion über die Aufarbeitung des Holocausts und jüdisches Leben in Deutschland. Am Dienstag, den 31. Januar 2023 um 18 Uhr, lädt die Konrad-Adenauer-Stiftung Brandenburg in das MAXX Steigenberger Hotel Sanssouci Potsdam dazu folgende Gäste auf das Podium: Jewgeni Kutikov, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Potsdam; Andrea von Treuenfeld, Autorin mehrerer Bücher zu den Themen Auschwitz, Israel und jüdisches Leben und Dr. Olaf Glöckner vom Moses-Mendelssohn-Zentrum, der über Antisemitismus und das jüdische Leben in Deutschland und Europa forscht.