Die Heinrich-Böll-Stiftung lädt am 5. März 2024 Dr. Janosch Steuwer, Till Kössler und Manja Präkels zu einer Debatte über den massiven Ausbruch rechter Gewalt Anfang der 1990er Jahre in den ost- und westdeutschen Bundesländern ein. Was kann der historische und der literarische Blick im Umgang mit dieser Geschichte leisten?
In der Einladung heißt es:
„In den großen historischen Erzählungen der Wiedervereinigung über erkämpfte Freiheit, Aufbruchstimmung und sozioökonomische Krise im Osten ist die kollektive Gewalterfahrung von zwei bis drei Generationen von Deutschen mit Migrationshintergrund, Ausländer*innen und Vertreter*innen linksalternativer Milieus bisher kaum sichtbar. Viele Betroffenengruppen bemühen sich seit Jahren intensiv darum, die Erinnerung zumindest an die größten Gewalttaten Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen – ins Zentrum des deutschen Geschichtsbewusstseins zu rücken. Um den 30. Jahrestag des Mauerfalls herum haben auch einige ostdeutsche Autor*innen begonnen, diese Jahre in autobiografisch grundierte Romane zu übersetzen. Nun ziehen Historiker*innen nach.“
Podium
- Dr. Janosch Steuwer, Historiker am NS-Dokumentationszentrum Köln sowie am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Köln.
- Till Kössler, Herausgeber des Buches: Brandspuren. Das vereinte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen 1990er-Jahre. Bonn 2023.
- Manja Präkels, Autorin, Musikerin und Journalistin. 2017 erschien ihr preisgekrönter autobiographischer Roman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ über ihre Jugend im Brandenburg der Nachwendezeit.
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Die Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen.