Rassistische, reaktionäre und neonazistische Positionen werden von Jahr zu Jahr selbstverständlicher kundgetan. Die Ereignisse in Halle, Kassel und Hanau sind „nur“ die Konsequenz dieses rassistischen und antisemitischen Klimas, das seit Jahren von rechten Netzwerken organisiert wird. Mit der NSU 2.0 Drohbriefserie und weiteren Enthüllungen rechter Netzwerke in den Sicherheitsbehörden wird nochmals deutlich wie verankert neonazistische Putschfantasien in den Institutionen sind. Durch die Querdenken-Proteste, bei denen personelle wie ideologische Überschneidungen mit der extremen Rechten keine Seltenheit darstellen – und einer AfD als parlamentarischer Arm eines mittlerweile ultrakonservativen bis extrem rechten Spektrums werden die Zeichen weiterhin auf Sturm stehen.
Insofern müssen antifaschistische Gegenstrategien weiter diskutiert und an ihnen gefeilt werden. Wir müssen uns austauschen, wie wir im Kampf gegen rechts besser und effektiver werden. Wir wissen um die Bedeutung antifaschistischer Proteste und Bündnisse und wir wissen auch, dass es darüber hinaus eine nachhaltige gesellschaftliche Verankerung braucht, um Menschen kontinuierlich gegen rechte Hetze zu mobilisieren und zu organisieren. Am 22. und 23. Januar 2021 werden wir ein neues Format in der Arbeit gegen Rechts ausprobieren und darüber sprechen, welche Chancen Organizing für erfolgreiche antifaschistische Politik vor Ort bietet.
Mit Beiträgen von Dana Fuchs, Christoph Muck und Robert Maruschke.