Der Nahostkonflikt hat eine lange und komplizierte Geschichte, für deren Verständnis einfache Schuldzuweisungen nicht hilfreich sind. Dennoch führt er auch in Deutschland schnell zu emotionalisierten und polarisierenden Debatten, die selbst vor dem Schulhof oder der Jugendeinrichtung keinen Halt machen. Nicht selten mischen sich in die Kritik am Staat Israel und seiner Politik offen oder versteckt antisemitische Stereotype, die manchmal nicht so leicht zu entschlüsseln sind. Doch auch für rassistische Ressentiments – beispielsweise von rechtspopulistischer Seite – bietet der Konflikt im Nahen Osten eine Projektionsfläche.
In der Online-Fortbildung werden pädagogische Methoden zur Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt und seiner Rezeption in Deutschland vorgestellt, die in Schule und außerschulischer Bildungsarbeit einsetzbar sind. Darunter sind Methoden, anhand derer die Komplexität des Konflikts anschaulich wird und die einen dualistischen Blick auf ihn irritieren, beispielsweise ein Zeitstrahl, der verschiedene Perspektiven auf die Geschichte des Konflikts sichtbar macht. Im Zentrum steht jedoch die Erprobung der „A – L – A – R – M“, in der die Teilnehmer_innen Kategorien an die Hand bekommen, mit deren Hilfe sie antisemitische und rassistische Projektionen leichter von sachlicher Kritik unterscheiden können. Zum Abschluss werden Einsatzmöglichkeiten der Methoden in Ihrer pädagogischen Arbeit diskutiert und Empfehlungen dazu aus der Praxis gegeben.
Referent_innen: Horst Peter Gerlich und Tanja Kinzel, BildungsBausteine e.V.
Die Fortbildung ist kostenfrei und wird per Zoom durchgeführt. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Anmeldungen bitte bis zum 12.12.2020 an: susanna.harms[at]bildungsbausteine.org