„Krisenzeiten waren schon immer Hochzeiten des Judenhasses“. Im gegenwärtigen Klima der Unsicherheit verbreiten sich absurde Verschwörungstheorien fast schneller als der Erreger selbst, mahnte die frühere Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch bereits Anfang April dieses Jahres an.
Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen sind seitdem Ausgangspunkt zahlreicher Verschwörungserzählungen. Diese begegnen uns zunehmend und unerwartet in alltäglichen Situationen. Sei es der Onkel im Familienchat, der daran zweifelt, ob das denn wirklich alles so ist, „wie DIE uns weiß machen wollen“; sei es die Bekannte, die „Bill Gates und die Pharmaindustrie“ hinter all dem vermutet; oder seien es Kolleg_innen, die hinter den Eindämmungsmaßnahmen gleich einen Komplott der Bundesregierung „gegen das deutsche Volk“ wittern.
Am Ende eint alle diese Erzählungen, dass WIR uns gegen DIE zur Wehr setzen müssten. Das WIR und das DIE sind dabei aber nicht selten nur Platzhalter für rassistische und antisemitische Hetze, die nicht unwidersprochen bleiben darf.
Im Argumentationstraining soll gemeinsam der Frage nachgegangen werden, welche Möglichkeiten existieren, wenn uns diskriminierende Aussagen im Alltag begegnen. Dabei arbeiten die Leitenden situativ an den Erfahrungen der Teilnehmer_innen. Wie kann ich mich positionieren? Welche Möglichkeiten habe ich, (richtig) zu handeln? Muss ich immer diskutieren? Wie funktionieren rechte Argumente und wie kann ich ihnen etwas entgegensetzen?
Anmeldungen unter: treff.burg@awo-sachsenanhalt.de oder 03921 9775726.