Allein gegen die DDR-Diktatur
Bespitzelt vom Ministerium für Staatssicherheit im Osten und Westen 1968 – 1989
Lesung und Gespräch mit Gabriel Berger
Moderation Christoph Polster
Der Autor Gabriel Berger stammt aus einer polnisch-jüdischen Familie, die im Jahre 1957 beschloss, Polen wegen des dort verbreiteten Antisemitismus zu verlassen und in die DDR überzusiedeln. Später studierte in Dresden Physik und arbeitet am Institut für Kernforschung Rossendorf.
Politisch fühlte sich Bergers zunehmend eingeengt. Entsprechend seinem großen Vorbild – dem Prager Frühling und der antitotalitäre, demokratische Opposition in Polen – forderte er politische Öffnung und engagierte sich gegen staatliche Bevormundung.
Warum er sich zu DDR-Zeiten trotz seiner – als Jude und als Wissenschaftler privilegierten Position – dazu entschied, die Unfreiheit in der DDR zurückzuweisen und dafür eine Haftstrafe in Kauf zu nehmen, welchen Stellenwert der nicht aufgearbeitete Antisemitismus und Nationalsozialismus dabei spielte, wird in der Gesprächsveranstaltung ebenso Thema sein, wie die Sorge um ein Wiedererstarken eines Antisemitismus 75 Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus.
Es ist zu fragen: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Gründungsmythos der DDR, einem Nicht-mit-dem-Nationalsozialismus-zu-tun-haben-Wollen und einem erneuten Aufleuchten nationalsozialistischen Gedankengutes?
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zu erreichen.
Eine Veranstaltung des Vereins Aufarbeitung Cottbus e.V., gefördert von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung