Offenes Gedenken und staatliche Erinnerung | Jugend KZ-Uckermark
Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „Antifa-Notizen“ der Berliner VVN-BdA
Die Initiative entstand aus einem Netzwerk von unabhängigen, feministischen und antifaschistischen Frauen/Lesben/Transgender-Gruppen, die seit 1996/97 Bau- und Begegnungscamps auf dem Gelände ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungslagers Uckermark durchführen.
Ihr Konzept des „offenen Gedenkens“ will ein kritisches, aktives, antifaschistisches und feministisch motiviertes Gedenken sein, sich einer Musealisierung des Gedenkens entgegenstellt, immer eine Kritik an der Verfasstheit deutscher Erinnerungs- und Gedenkarbeit einschließt.
Auf dieser Veranstaltung wird die Initiative den Gedenkort vorstellen und über ihre Aktivitäten bei den dortigen Gedenkfeiern, die Fortschritte bei der Gestaltung und über die alljährlichen Baucamps (in den vergangenen Jahren ist dort einiges passiert!) berichten.
Dieses Jahr ist der 75. Befreiungstag der überlebenden Häftlinge der Konzentrationslager Ravensbrück und Uckermark und der Todesmärsche.
Zu den Gedenkfeiern werden die wenigen noch reisefähigen Überlebenden, ihre Angehörigen, Antifaschist*innen und Vertreter*innen der Politik und Öffentlichkeit kommen. Zunehmend werden diese Feierlichkeiten jedoch von Nationalist*innen besucht. In der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück waren es in den letzten Jahren vor allem polnische Rechte, die dort massiv auftraten.
„Keine nationalistische Vereinnahmung des Gedenkens an die Opfer und Verfolgten des Nationalsozialismus!“ ist nicht nur die Forderung der Initiative, sondern aller Antifaschist*innen. Die Initiative wird über die Ereignisse der vergangenen Jahre berichten, die antifaschistische Interventionen dazu und einen Ausblick auf dieses Jahr geben
*Das Jugend KZ Uckermark wurde im Frühjahr 1942 von Häftlingen des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück errichtet. 1945 zählte das Lager ca. 1000 Mädchen und junge Frauen. Ein Erlass von 1937 über die „vorbeugende Verbrechensbekämpfung“ hatte die Inhaftierung von als „asozial“ kriminalisierten Mädchen möglich gemacht. Im Januar 1945 wurde auf dem Gelände ein Vernichtungslager für Häftlinge aus Ravensbrück gebaut. Bis April 1945 wurden dort ca. 5000 Frauen umgebracht.
Mehr Infos: https://www.facebook.com/events/2620106528267238/
Homepage: http://www.gedenkort-kz-uckermark.de/