Am Samstag, 10. September 2022 laden die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Initiative „Jüdisches Leben erinnern – Netzwerk in der Prignitz“ und der Evangelische Kirchenkreis Wittstock-Ruppin ein, einen Teil des Weges im Gedenken an die Häftlinge der Konzentrationslager noch einmal zu gehen. Der Weg beginnt mit um 10.15 mit einer Andacht in der Heiliggeist-Kirche in Wittstock. Teilnehmer_innen aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aller Altersgruppen sind willkommen.
Tausende KZ-Häftlinge wurden kurz vor Kriegsende auf Todesmärsche getrieben, der vielen von ihnen das Leben kostete. Die Strecken der Todesmärsche aus Sachsenhausen und Ravensbrück führten auch durch Brandenburg. Im Wald bei Below lagerten die Gefangenen mehrere Tage. Sie wurden von SS-Posten bewacht, aber fast nicht mehr versorgt. An den Bäumen sind noch heute die Spuren zu sehen: Die Häftlinge ritzten Namen und Bilder in die Rinde oder versuchten, daraus etwas zu essen herzustellen. Die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald hat Spuren und Zeugnisse zusammengetragen und die historischen Ereignisse dokumentiert.
Am 27. April 1985 ist eine Gruppe, die sich u.a. aus dem Friedenskreis in Vipperow zusammensetzte, einen Teil der Strecke des Todesmarsches nachgegangen. Markus Meckel, der spätere Außenminister der letzten DDR-Regierung, und viele andere trugen sich bei ihrem Friedensmarsch in das dortige Besucherbuch ein, wo es u. a. heißt: „Auch heute noch wird diese Schuld oft verdrängt. Wir wollen etwas dafür tun, diese schuldhafte Geschichte als unsere eigene Geschichte zu bekennen, die in aller Offenheit und Schuldverflochtenheit anerkannt und bewältigt werden muss, um heute für Frieden und Versöhnung einzutreten.“
10.15 Uhr: Andacht in der Heiliggeist-Kirche in Wittstock mit Pfr. Matthias Puppe (Heiligegeiststraße 2, Fußweg von 10 Minuten vom Bahnhof Wittstock), anschließend: Gang zur Gedenkstätte im Belower Wald (ca. 13 km)
Ankunft Gedenkstätte ca. 13.30 Pause mit Imbiss
Anschließend: Inhaltliche Einführung von Carmen Lange (Gedenkstättenleiterin Belower Wald), Vorstellung der Bruchstücke-Ausstellung, Besichtigung von Fundstücken
Markus Meckel, Außenminister a.D, berichtet vom Friedensmarsch in die Gedenkstätte 1985 und seinen Folgen
ca. 15.00: Abschluss: Gebet am Mahnmal: Pfrn. Marion Gardei
ca. 15.15.: Transfer Bahnhof Wittstock
Verbindliche Anmeldung (bis 5. September 2022) telefonisch unter 039925-2478 oder per Mail unter below@gedenkstaette-sachsenhausen.de.