SHOAH ist wohl die umfassendste und radikalste Filmarbeit über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus: 12 Jahre Recherche, 350 Stunden Material, 9 ½ Stunden Film gegen das Vergessen.
Claude Lanzmann (1925–2018) besuchte 1973 bis 1985 die Orte der Vernichtung, die „Todesfabriken“ Chelmo, Sobibor, Treblinka, Auschwitz, Birkenau und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Hartnäckig trotzte er das Erlebte dem Vergessen ab, machte in Polen, Israel, in den USA und in Deutschland letzte Augenzeugen der „Shoah“ ausfindig wenige Überlebende der „Sonderkommandos“, Zuschauer_innen und auch Täter_innen -und befragte sie zu Deportation und Lageralltag.
„Wir haben nach dem Krieg unzählige Berichte über die Ghettos, über die Vernichtungslager gelesen; wir waren erschüttert. Doch wenn wir heute Claude Lanzmanns außergewöhnlichen Film sehen, merken wir, dass wir überhaupt nichts gewusst haben.“
– Simone de Beauvoir