Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Diskussion: Le_rstellen im NSU-Komplex

24. Mai 2018 18:00

Geschlecht und rechter Terror

Auf die Frage was sie einmal werden will, sagt eine 17-Jährige: „Zuerst müssen die Ausländer weg.“ Kein anwesender Sozialarbeiter reagiert. Die junge Frau ist Beate Zschäpe. Jahre später überprüft die Polizei die Angaben einer Frau nicht, die einen falschen Ausweis vorlegt und sich in Widersprüche zur ihrer Person verstrickt. Sie wird seit einigen Jahren polizeilich gesucht. Die Frau ist Beate Zschäpe. Zeitgleich werden bei einer Rasterfahndung in der rechten Szene alle Frauen von der Überprüfung ausgenommen. Mit Mandy S. wird damit genau die Person nicht überprüft, die als Helferin der ersten Stunde des NSU gilt. Drei Vorfälle die exemplarisch zeigen, wie die Rolle von Frauen verkannt wurde.

Zum Ende des NSU-Prozesses am Münchner Landgericht soll über Leerstellen in der Analyse und Aufarbeitung der rechtsterroristischen Mordserie gesprochen werden. Wie sehen Strategien der Verteidigung aus, und was hat das mit Geschlecht zu tun? Wie versuchen die Hauptangeklagte und andere Frauen aus dem Umfeld sich als „unpolitisch“, „ahnungslos“ oder „harmlose Freundin von…“ zu inszenieren, und wie war die mediale Wahrnehmung? Wie sieht es bei aktuellen rechtsterroristischen Gruppierungen aus? Und wie bedingen sich Gender-Bias und struktureller Rassismus in den Sicherheitsbehörden, den Medien und der Gesellschaft wechselseitig?

Dazu wird Judith Rahner, Leiterin der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus, wesentliche Erkenntnisse der Broschüre „Le_rstellen im NSU-Komplex. Geschlecht, Rassismus, Antisemitismus“ vorstellen. Zusammen mit Antonia von der Behrens, Nebenklageanwältin im NSU-Prozess, Charlie Kaufhold, Soziologin und Prozessbeobachterin des NSU Prozess sowie Christina Büttner, Ezra – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen soll der Frage nachgangen werden, wie die juristische und zivilgesellschaftliche Aufarbeitung nach dem Ende des NSU-Prozesses weiter gehen kann.

Wegen begrenzter Platzzahl bis zum 20. Mai um Anmeldung gebeten.

Details

Datum:
24. Mai 2018
Zeit:
18:00

Veranstalter

Amadeu Antonio Stiftung
Veranstalter-Website anzeigen

Veranstaltungsort

Amadeu Antonio Stiftung, Berlin
Novalisstraße 12
Berlin, 10115 Deutschland
Google Karte anzeigen

Details

Datum:
24. Mai 2018
Zeit:
18:00

Veranstalter

Amadeu Antonio Stiftung
Veranstalter-Website anzeigen

Veranstaltungsort

Amadeu Antonio Stiftung, Berlin
Novalisstraße 12
Berlin, 10115 Deutschland
Google Karte anzeigen