Kaum eine gesellschaftliche Debatte im Kontext von Migration und Interkulturalität, die nicht die Geschlechterfrage als Gradmesser gelungener Integration aufwirft. Dabei wird die vermeintliche Frauenfeindlichkeit des Islam als Argument in Stellung gebracht, um Abschottung gegenüber Migration und Islam zu rechtfertigen. Doch ebenso wenig wie es „den Islam“ gibt, kann von einheitlichen islamischen Geschlechterbildern die Rede sein. Die Sozialwissenschaftlerin Mai Zeidani Yufanyi spricht u.a. über die Verbindung von Sexismus und Rassismus.
Zu Gast sind außerdem die Gründerinnen des transmedialen Projekts „Rights under the veil – Frauenrechte unter dem Schleier“. Sie zeigen, dass islamischer Feminismus kein Widerspruch in sich und ebenso vielfältig und lebendig ist, wie die unterschiedlichen Lebensrealitäten vieler muslimischer Frauen in Deutschland und weltweit. Wie kann eine größere Sichtbarkeit für deren Positionen hergestellt und unterstützt werden?
Mai Zeidani Yufanyi ist Sozialwissenschaftlerin und Koordinatorin des Projekts „Nicht ohne meinen Glauben“ im Verein Inssan. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. postkoloniale Migrationsgesellschaften in Europa, Asyl- und Migrationspolitik sowie Identitätsfindungsprozesse im Kontext von palästinensischen und israelischen Gesellschaften. Als Women of Colour, Migrantin und Palästinenserin spielen intersektionale Ansätze eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit. Sie ist außerdem Aktivistin der „Karawane für die Rechte der MigrantInnen und Flüchtlinge“ (seit 2005) und Mitglied von „The VOICE Refugee Forum“ (seit 2007).
Johara Bellali und Roberta Chimera sind Initiatorinnen des Projekts „Rights under the veil – Frauenrechte unter dem Schleier“. Johara Bellali ist eine deutsch-marokkanische Umweltingenieurin, die in Luxemburg aufgewachsen ist. In den letzten 15 Jahren hat sie im Entwicklungszusammenarbeitsbereich in Afrika, Asien und Lateinamerika gearbeitet. Seit drei Jahren arbeitet sie beim Think-Tank Adelphi in Berlin. Roberta Chimera hat in Italien Arabische Sprache und Literatur mit einem besonderen Fokus auf Islamischen Feminismus studiert. Seit zwölf Jahren arbeitet sie als Dokumentarfilm-Produzentin.
Der Eintritt ist kostenfrei. Um eine Anmeldung wird zu Planungszwecken gebeten.
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.