Antisemitismus wurde in der deutschen Debatte lange Zeit vorrangig im Kontext der NS-Vergangenheit diskutiert. Doch halten sich antisemitische Einstellungen hartnäckig. Israelkritik vor allem in Verbindung mit dem Nahostkonflikt wird oft als Deckmantel für offenen Antisemitismus verwendet. Es gibt Anschläge auf Synagogen, und viele jüdische Einrichtungen stehen unter Polizeischutz. Auch tritt Antisemitismus als scheinbar neue Herausforderung auf, wenn antisemitische Einstellungen pauschal bei Migrant_innen oder Geflüchteten aus muslimischen Ländern verortet werden. Besonders das Internet und die sozialen Medien schaffen zudem einen neuen Resonanzraum für alte Vorurteile und Verschwörungstheorien. Die Historikerin Juliane Wetzel spricht über Kontinuitäten und Entwicklungen der Konstruktion des Juden im Antisemitismus. Woher kommt der Hass auf Jüdinnen und Juden? Wie steht es um antisemitische Einstellungen in der „Mitte“ der Gesellschaft, und wie nehmen Betroffene den aktuellen Antisemitismus wahr? Welche zivilgesellschaftlichen Möglichkeiten bestehen zur Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus?
Juliane Wetzel ist promovierte Historikerin und Mitarbeiterin des Zentrum für Antisemitismus an der TU Berlin. Sie ist Mitglied des Zweiten Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Lokalen Aktionsplan des Landkreises Teltow-Fläming statt.
Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung wird zu Planungszwecken gebeten.