Nach Jahren des Schweigens reagierten Lidia Beccaria Rolfi sowie vier weitere Überlebende mit der Veröffentlichung ihrer Erinnerungen auf zutiefst demütigende Darstellungen von Haftbedingungen von Frauen im KZ. Sie hatten dem Widerstand gegen das faschistische Regime und die deutsche Besatzungsmacht in Italien angehört. Nach ihrer Verhaftung 1944 wurden sie, ebenso wie über 1.000 weitere Italienerinnen, nach Ravensbrück deportiert. Unterstützt von der Historikerin Anna Maria Bruzzone schildern sie die letzte Phase des Lagers aus der Perspektive von isolierten und diskriminierten Häftlingen, die sich selbst zum Subproletariat der „Häftlingsgesellschaft“ zählten. Lidia Beccaria Rolfi verbindet ihr autobiografisches Zeugnis mit einer historisch-soziologischen Analyse des Lagers. Sie wurde in Italien zur Chronistin Ravensbrücks. Die Zeitzeugenberichte vermitteln die Vielfalt der Herkunftsmilieus, der Haftgründe und der Deportationswege italienischer Gefangener.
Grußworte
Prof. Luigi Reitani, Leiter des Italienischen Kulturinstituts Berlin
RA’in Simonetta Donà, Präsidentin des Com.It.Es Berlin
Dr. Insa Eschebach, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Auf dem Podium sitzen die Herausgeberin Dipl.-Soz. Johanna Kootz und die Übersetzerin Martina Kempter. Die Moderation übernimmt die Historikerin Dr. Silvia Cresti.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.