Podiumsgespräche zu rassistischer Gewalt, Solidarität und Erinnerungskultur. Zeitzeug*innen über die Folgen des Angriffs auf Noël Martin, rechte Gewalt in den 1990er Jahren in der Region, ihren gesellschaftlichen Nährboden – und über Gedenken, Engagement und Solidarität.
Am 16. Juni 1996 verübten Neonazis in Mahlow einen rassistischen Anschlag auf Noël Martin und seine Kollegen Arthur B. und Mikel R. Martin überlebte nur knapp und war seitdem querschnittsgelähmt. Er lebte mit massiven körperlichen Einschränkungen – und verstarb infolge dieser am 14. Juli 2020 im Alter von 60 Jahren.
Anlässlich des 25. Jahrestag des Angriffs findet in Blankenfelde-Mahlow eine Aktionswoche gegen Rassismus statt, an der sich viele verschiedene Gruppen und Organisationen beteiligen. Das Podiumsgespräch „Nach dem Angriff“ ist Teil des Programms, den das Aktionsbündnis Brandenburg, die Opferperspektive und die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg veranstalten.
Podium I
14.30 – 16.15 Uhr
Rückblick: Die Jahre nach dem Angriff
In der Rückschau auf die 1990er und 2000er nehmen wir die Folgen des Angriffs für Noël Martin und seine beiden Kollegen in den Blick – und widmen uns dem Umgang mit der Tat vor Ort und in der Region. Welche gesellschaftlichen und politischen Missstände spiegelten sich darin wider? An welchen Punkten zeigten sich aber auch positive Ansätze und Solidarität? Ausgehend vom Angriff auf Noël Martin werden dabei auch die Baseballschlägerjahre in Mahlow und Umgebung insgesamt beleuchtet.
Den Auftakt macht ein kurzer Input von Volker Ratzmann, der Noël Martin als Anwalt im Entschädigungsverfahren vertrat. Im anschließenden Podiumsgespräch diskutieren Boris Hermel (Journalist), Ronjon Heim (war seit 1997 in Rangsdorf antifaschistisch aktiv) und Ute von Essen (Phoenix e.V.).
16.15 – 16.45 Uhr: Pause
Podium II
16.45 – 18.00 Uhr
Erinnern heißt Handeln
Wir sprechen über die Aktualität des Gedenkens an Menschen, die in den Baseballschlägerjahren Opfer rechter Gewalt geworden sind – und darüber, wie sich das Gedenken über die Jahre verändert hat und in Zukunft gestaltet werden kann. Dabei geht es auch um praktische Herausforderungen und mögliche Strategien in der Erinnerungsarbeit. Zum Einstieg berichtet Augusto Jone Munjunga (Palanca e.V.) vom Gedenken an Amadeu Antonio in Eberswalde. Anschließend liegt der Schwerpunkt auf Blankenfelde-Mahlow: Mit dabei sind Vera Hellberg (in Mahlow seit vielen Jahren rund um die Erinnerung an den Angriff auf Noël Martin aktiv) und Katja Hönig (vor Ort seit vielen Jahren im Bereich Antirassismus/kritisches Weißsein engagiert und in der Jugendarbeit tätig).
Moderation: Heike Kleffner (Journalistin und Geschäftsführerin des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt) und Frauke Büttner (Leiterin der Geschäftsstelle des Aktionsbündnis Brandenburg)
Die hybride Veranstaltung findet vor Ort und online statt.
Ort: Vereinshaus Mahlow, Immanuel-Kant-Straße 3-5, 15831 Blankenfelde-Mahlow / OT Mahlow (klimatisierte Räume)
Anmeldung: Online-Gespräch via Zoom: Sie können sich über diesen Registrierungslink anmelden. Die Zugangsdaten werden Ihnen per E-Mail zugesandt und zur Erinnerung erneut einen Tag vor der Veranstaltung. Die Bestätigungsmail enthält einen Zugangslink. Damit sollten Sie sich 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn in den Online-Raum einwählen. Bitte installieren sie dazu vorher das Programm „Zoom-Client“ auf ihrem PC, das als Download auf der Webseite das Anbieters zu finden ist: https://zoom.us/download
Bitte beachten Sie für Ihre Teilnahme an der Veranstaltung vor Ort unsere Corona-Bestimmungen:
Möchten Sie vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen, beachten Sie bitte, dass nur eine begrenzte Platzanzahl zu Verfügung steht. Der Eintritt zur Veranstaltung vor Ort ist nur mit einem max. 24 Stunden alten, bescheinigten, negativen Testergebnis möglich.
Ab 12.30 Uhr bis zu Beginn der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, direkt vor dem Eingang einen kostenlosen Schnelltest in einer mobilen Teststation zu machen.
Ausnahmen:
- Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr benötigen keinen negativen Test
- Personen, die vollständig geimpft sind, d.h. deren zweite Impfung mit einem von der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff gegen Covid-19 mindestens 14 Tage zurückliegt; Nachweis: Vorlage des Impfpasses
- Personen, die von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind und die eine Impfung mit einem von der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff gegen Covid-19 erhalten haben; Nachweis: Vorlage des positiven PCR-Testergebnisses und des Impfpasses
- Personen, die in den letzten sechs Monaten an Covid-19 erkrankt waren und genesen sind; Nachweis: Vorlage eines mindestens 28 Tage und höchstens sechs Monate zurückliegendes positives PCR-Testergebnisses
Der Eintritt wird nur in Verbindung mit der Registrierung Ihrer Daten für die infektionsschutzrechtliche Kontaktnachverfolgung und mit FFP2-Maske möglich. Kinder bis 14 Jahren werden von der Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske entbunden. Sie sind stattdessen aber weiterhin verpflichtet, eine medizinische Maske zu tragen
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die durch demokratie-, menschen- oder verfassungsfeindliche Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu unseren Veranstaltungen zu verwehren oder sie von diesen auszuschließen. Hierzu zählen insbesondere Personen, die neonazistischen oder extrem rechten oder sonst extremistischen Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten oder sonst einer extremistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische, homosexuellen- oder transfeindliche Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind.