Während der Novemberpogrome 1938 wurden von Nazis tausende Geschäfte, Wohnungen Synagogen und Einrichtungen jüdischer Menschen zerstört und hunderte Menschen ermordet. Auch in Werder kam es zu massiven Ausschreitungen gegen jüdische Einwohner*innen. Nazi-Trupps überfielen Geschäfte und wüteten in Wohnhäusern. So wurde damals das Kaufhaus der Familie Jacob in der Torstraße auf der Insel verwüstet, in dem sich heute das Café Jacob befindet.
Das Aktionsbündnis Weltoffenes Werder ruft zum Erinnern und zum Gedenken auf:
Vormittags wird Marie Dinkgrefe mit der 10. Klasse der Waldorfschule verschiedene ehemalige Wohnorte jüdischer Mitbürger*innen in Werder besuchen und den Schüler*innen deren Schicksale von Verfolgung, Flucht oder Vernichtung vermitteln.
Um 18.30 Uhr wird an den Stolpersteinen in der Torstraße der Familie Jakob und allen Opfern der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht.
Um 19 Uhr liest Heinz Burghardt im naheliegenden Scala Künstlercafé aus der von ihm verfassten Chronik der Kaufmannsfamilie Jacob. Jan Stehn informiert über den Verlauf und die Folgen des Novemberpogroms in Werder. Im Anschluss ist Gelegenheit zu Fragen und über Formen einer heutigen Gedenkkultur zu diskutieren.