Brandenburger Stolperstein-Website geht online
Am Donnerstag, den 3. Dezember 2020, präsentierte das Aktionsbündnis Brandenburg eine neue Website zu allen in Brandenburg verlegten Stolpersteinen.
Pressemitteilung | 4. Dezember 2020
In drei Online-Workshops diskutierten Engagierte am Nachmittag über verschiedene Fragen von Erinnerung und Gedenken. Am Abend sprach Wissenschaftsministerin Manja Schüle ein Grußwort zur Präsentation der Website. Im Anschluss begrüßte die Leiterin der Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses, Frauke Büttner, auf einem virtuellen Podium Katja Demnig (pädagogische Betreuung des KunstDenkmals Stolpersteine), Axel Drecoll (Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen) und Sandra Brenner (Leiterin der Beratungsstelle für lokale Jugendgeschichtsarbeit „Zeitwerk“ im Landesjugendring Brandenburg e. V.).
1.109 Stolpersteine gibt es verteilt über das ganze Land Brandenburg. 1.109 Geschichten von 1.109 Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Das beim Aktionsbündnis Brandenburg angesiedelte Stolperstein-Projekt hat die Daten und Hintergründe zu all diesen Steinen zusammengetragen und daraus eine umfangreiche Datenbank und eine Website erstellt.
Manja Schüle sagte in ihrem Grußwort: „Die virtuelle Datenbank erlaubt uns einen persönlichen Blick auf diese Geschichte. Dies gelingt mit zusätzlich präsentierten Dokumenten aus Archivbeständen, auf die wir nur dank der Homepage viel leichter Zugriff haben werden.“ Das Projekt „Gegen das Vergessen“, so die Ministerin, sei daher ein wahres Aufklärungsprojekt. „Es verdeutlicht, wie Ideologien, Antisemitismus und Rassismus, eine ganze Gesellschaft radikalisierten und zu unvorstellbaren Gräueltaten führten.“
Das ehrenamtliche Engagement der Initiator_innen vor Ort sei die Basis des KunstDenkmals Stolpersteine, sagte Katja Demnig. „Ohne sie wäre das Projekt niemals so groß geworden. Das sind auch die Menschen, die dafür sorgen, dass überhaupt das Besondere, die Begegnungen bei den Stolperstein-Verlegungen, zustande kommt.“ Sandra Brenner betonte die Bedeutung dieser Form der Erinnerung an den Nationalsozialismus. „Dezentrales Gedenken bietet Gesprächsanlässe vor Ort. Wenn Jugendliche oder Initiativen dort tätig werden, zwingen sie ja auch ein Stück weit den Rest des Ortes, sich dazu zu verhalten.“ Geschichtsarbeit könne nicht nur in den Gedenkstätten stattfinden, erklärte Axel Drecoll. Es sei auch symbolisch wichtig zu zeigen: „Ja, wir gehen aus der Gedenkstätte raus und wollen kooperieren und wollen die Themen auch in die Städte und Gemeinden tragen.“
Die neue Website ist abrufbar unter www.stolpersteine-brandenburg.de. Im Jahr 2021 soll das Projekt weitergehen, so Frauke Büttner: „Wir wünschen uns vor allem, dass wir mehr Biografien zu den 1.109 Steinen erstellen können. Denn es sind die Geschichten hinter den Steinen, die das Projekt so besonders machen.“
Für Nachfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Frauke Büttner, Leiterin der Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses Brandenburg
Telefon: +49 331 50582427
E-Mail: kontakt@aktionsbuendnis-brandenburg.de