Bereits am Tag des Mauerbaus, den Jahrestag des 13. August 1961, wurde gegen das Sterben an den EU-Außengrenzen demonstriert. Das Gedenken an die Mauertoten der damaligen innerdeutschen Grenze muss eine fortwährende Mahnung über all die heutigen Toten an den europäischen Grenzen sein:
Mehr als 35.000 Menschen sind seit dem Jahr 2000 vor den Toren Europas umgekommen. Infolge der Schließung der Balkanroute und der zunehmenden Kriminalisierung der Seenotrettung ist das Jahr 2018 mit mehr als 1.500 hauptsächlich im Mittelmeer ertrunkenen Geflüchteten bisher das tödlichste seit Anfang der Datenaufzeichnung.
Am Montag wird soll nun erneut gemeinsam gegen eine menschenverachtenden Politik, die sich durch Asylrechtsverschärfungen und verweigerten Familiennachzug kennzeichnet, protestiert werden – Migration ist und war schon immer Teil unserer Gesellschaft. Statt Grenzen dicht zu machen, brauchen wir ein offenes Europa, solidarische Städte, und sichere Fluchtwege. Die Kriminalisierung und Diffamierung der Seenotrettung als verlängerter Arm von Schleppern ist unerträglich: Denn für unsichere Fluchtwege, auf denen erst Schlepper Geschäfte machen können, ist die europäische Politik verantwortlich.
Solidarität und Zusammenhalt all jener, die eine solidarische, weltoffene Gesellschaft haben wollen, ist eine Kampfansage gegen die Abschottung und gegen das Verbrechen, das tagtäglich an den EU-Grenzen stattfindet. Statt dem Nationalismus freien Lauf zu lassen, müssen wir uns erheben und für solidarische Strukturen und für die gleichen Rechte aller kämpfen.
Hintergründe und weitere Veranstaltungen der bundesweiten Initiative Seebrücke finden sich hier, die Facebook Veranstaltung und weitere Informationen des Protests am Montag hier.