Am 27. Januar vor 73 Jahren befreite die sowjetische Armee im Konzentrationslager Auschwitz 8.000 Häftlinge, 60.000 andere waren bereits am 18. Januar auf einen Todesmarsch durch Eis und Schnee Richtung Westen getrieben worden. Um ihre Befreiung durch die Alliierten zu verhindern, wurden sie in die noch unter SS-Herrschaft befindlichen KZ gebracht. Viele Menschen überlebten diese Märsche nicht. Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Die Veranstaltung beginnt mit einem Gedenken am Mahnmal, dabei besteht die Möglichkeit, Blumen und Gestecke niederzulegen. Im Anschluss daran hält Andreas Froese-Karow, Leiter der Gedenkstätte Gardelegen, einen Vortrag zum historischen Geschehen und zu den Planungen für eine neue Gedenkstätte in Gardelegen.
In einer Feldscheune in Isenschnibbe nahe Gardelegen verübten am 13. April 1945 SS-Männer, Wehrmachtssoldaten und Zivilisten eines der größten Verbrechen im Zuge der Räumung der Konzentrationslager. Diesem Verbrechen fielen kurz vor ihrer Befreiung 1.016 KZ-Häftlinge aus Außenlagern der KZ Neuengamme und Mittelbau-Dora zum Opfer.
Bereits 1945 wurde auf Befehl der amerikanischen Besatzer ein Ehrenfriedhof für die Opfer errichtet, später folgten eine Gedenktafel und Gedenksteine und schließlich eine Gedenkstätte. 2008 wurde entschieden, die Gedenkstätte neu zu gestalten und zu erweitern. Nach vielen teils kontroversen Diskussionen ist jetzt der Bau eines Dokumentationszentrums mit Dauerausstellung und Bildungsangeboten geplant.
Herr Froese-Karow wird sowohl über die neuesten historischen Erkenntnisse zum Massaker in Isenschnibbe als auch über das Konzept der Gedenkstätte und den Stand der Umsetzung berichten. Im Anschluss an seinen Vortrag besteht die Möglichkeit zu Nachfragen und Diskussionsbeiträgen.