Das soziale Zentrum Horte lädt zu einer Buchvorstellung mit anschließender Gesprächsrunde ein. Der Sammelband „Rechte Gewalt. Aktuelle Analysen und zeithistorische Perspektiven auf das Land Brandenburg“ untersucht Erscheinungsformen rechter Gewalt in Brandenburg und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf Betroffene und Hinterbliebene rechter Gewalt. Vorgestellt wird das Buch von Mitherausgeber Prof. Dr. Gideon Botsch und Judith Porath von der Opferperspektive e.V..
Der Sammelband verdeutlicht, dass gerade in den 1990er und 2000er Jahren rechte Gewalt im Land Brandenburg eine massive und prägende Erscheinung war. Dies zeigt sich auch an den über 30 Todesopfern rechter Gewalt in Brandenburg seit 1990. Bis heute drückt sich der Rechtsextremismus im Land gewaltsam aus. Die aktuellen Zahlen der Opferperspektive zeigen deutlich, dass rechte Gewalt kein Relikt der Vergangenheit ist, sondern immer noch aktuell. Jahr 2022 gab es 138 rechte Gewalttaten in Brandenburg, 17 davon in Märkisch-Oderland. Häufig trifft die Gewalt Menschen, die als Nicht-Deutsch wahrgenommen werden.
Die Veranstaltung soll zum einen den Blick dafür schärfen, warum die Arbeit von Beratungsstellen, wie der Opferperspektive oder der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oderland, weiterhin unabdingbar und wichtig ist. Zum anderen soll das Gedenken an Hans-Georg Jakobson aktiv gehalten werden, der 1993 von Neonazis in Strausberg ermordet wurde.
Der Eintritt ist frei. Einlass ist um 19.00 Uhr, die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Es wird warmes Essen gegen Spende geben.