Der 1. September 2023 ist der 84. Jahrestag des „Gnadentod“-Erlasses von Adolf Hitler. Zwischen Februar und Oktober 1940 wurden hier mehr als 9.000 Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten und psychiatrischen Krankenhäusern ermordet. Davon zeugen heute noch die Fundamente der ehemaligen Anstaltsscheune, wo sich die Gaskammer befand.
Die Stadt Brandenburg an der Havel lädt herzlich zu einer Gedenkveranstaltung am 1. September 2023 um 10:00 Uhr auf dem Gelände der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde am Nicolaiplatz ein.
Es sprechen Walter Paaschen, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Brandenburg an der Havel, Dr. Sylvia de Pasquale, Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde und Maarten Tomforde als Vertreter des Bildungswerks Stanislaw Hantz e.V.
Geschichtlicher Hintergrund
Sowohl der Beginn der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen mit dem „Gnadentod“-Erlass als auch der Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Überfall auf Polen markierten eine weitere Radikalisierung des NS-Regimes. In der Stadt Brandenburg wurde 1939 eine der ersten Mordanstalten der „Euthanasie-Aktion T4“ eingerichtet. Zwischen Februar und Oktober 1940 wurden hier mehr als 9000 Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten und psychiatrischen Krankenhäusern ermordet. Davon zeugen heute noch die Fundamente der ehemaligen Anstaltsscheune, wo sich die Gaskammer befand.