Am 21. März 1933 wurde in der Garnisonkirche in Potsdam der erste Reichstag nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten medienwirksam eröffnet. In unser Bildgedächtnis eingebrannt hat sich der Handschlag zwischen Reichskanzler Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg vor der Kirche. Das Ereignis ging als „Tag von Potsdam“ in die Geschichte ein, als Symbol für das Begräbnis der deutschen Demokratie, die sich seit 1918 entwickelt hatte. Potsdam wurde in der NS-Propaganda zur Geburtsstätte der nationalsozialistischen Diktatur.
Der 21. März ist jedoch nicht nur ein historisches Datum. Die Hintergründe des „Handschlages“ verdeutlichen einerseits den Weg in die Diktatur, andererseits stellen sie für die brandenburgische Landespolitik, die Potsdamer Kommunalpolitik und Stadtgesellschaft aktuelle Fragen im Umgang mit der Geschichte.
Welche Akteure bereiteten den Weg in die Diktatur? Wie verhielt sich die Stadt Potsdam und welche Schlussfolgerungen lassen sich aus den historischen Ereignissen ziehen? 1933 wurde die Macht Adolf Hitler symbolträchtig übergeben, die parlamentarische Demokratie damit aufgegeben. Warum?
Der Historiker und Museologe Thomas Wernicke kennt wie kaum ein Zweiter die Aktenlage in den Archiven zum „Tag von Potsdam“. Seine Forschungen ermöglichen einen Blick hinter die Kulisse der nationalsozialistischen Inszenierung.
Gast: Thomas Wernicke, Historiker und Museologe
Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe aus Anlass des 90. Jahrestages des „Tages von Potsdam“. In Kooperation mit Landeshauptstadt Potsdam | Filmmuseum Potsdam | Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte | Lernort Garnisonkirche | Moses Mendelssohn Zentrum | Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte | Rechenzentrum Potsdam | Stiftung Garnisonkirche | Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße. Der Veranstaltungsflyer steht unter Downloads zur Verfügung.