Bei den Querdenkern- oder Corona-Demonstrationen finden Menschen zusammen, die sonst eher selten gemeinsam auftreten: Umweltschützer_innen marschieren neben QAnon-Anhänger_innen, Esoteriker_innen neben Hooligans, die Reichskriegsflagge flattert neben der Peace-Fahne. Doch dieses Miteinander kommt nicht zufällig zustande. Wer sich für den Schutz von Natur und Tieren einsetzt, alternative Lebensformen praktiziert, Impfungen ablehnt oder nach spiritueller Erfüllung sucht, muss nicht frei von rechtem Gedankengut und Verschwörungsfantasien sein. Offensichtlich kursieren in alternativen Milieus Werte und Vorstellungen, die alles andere als progressiv oder emanzipatorisch sind. Vieles davon steht in einer langen Tradition, die bis zur Lebensreformbewegung zurückreicht.
Auch in Brandenburg registriert die Polizei in den vergangenen Wochen eine steigende Zahl von Teilnehmer_innen bei solchen Corona-Demonstrationen in verschiedenen Städten. Es gibt Hinweise darauf, dass bekannte Einzelpersonen, Rechtsextremist_innen und Gruppen versuchen, das Thema Corona und die damit verbundene Debatte um eine Impfpflicht dazu zu instrumentalisieren, die Bevölkerung zu radikalisieren.
Fackelzüge, die vor den Wohnungen von Politiker_innen aufmarschieren, Tätlichkeiten gegen Polizist_innen, wachsende Teilnehmer_innenzahlen und mehr Aggressivität bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen, finden auch in Brandenburg statt.
Wer verfolgt welche Interessen? Wie ist diese aktuelle Lage in Brandenburg einzuschätzen? Wie wird die Pandemie zur Radikalisierung von Menschen aus dem „alternativen“ Milieu genutzt? Dazu hören Sie bei der Veranstaltung zwei Referenten. Anschließend gibt es eine Diskussion.