Völkische Siedler_innen und die Anastasia-Bewegung in Brandenburg
Die Bewegung der rechten Siedler_innen im ländlichen Raum hat in den letzten Jahren großen Zuwachs bekommen. Völkische Siedler_innen kaufen auch in Brandenburg Höfe und landwirtschaftliche Flächen, bilden Gemeinschaften und weiten ihre Netzwerke aus. Neben Projekten der Solidarischen Landwirtschaft und der Permakultur-Bewegung sind mittlerweile auch Ernährungsräte davon betroffen.
Besonders relevant in Brandenburg ist die sogenannte Anastasia-Bewegung, die u.a. im Norden Brandenburgs intensive Siedlungsaktivitäten betreibt. Auf den ersten Blick wirken die Anhänger_innen dieser Gruppierung wie Öko-Aussteiger. Sie bestellen Felder in Handarbeit, betreiben Öko-Landbau, orientieren sich an einem Leben im Einklang mit der Natur und scheinen anschlussfähig für Menschen und Projekte aus der Nachhaltigkeits-Szene. Doch beim näheren Hinsehen offenbart sich eine Weltanschauung, die auf das rassistisch-antisemitische Denken der völkischen Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts zurückgeht und im Nationalsozialismus seinen Höhepunkt fand. Die Anastasia-Bewegung ist ein rechtsesoterisches Netzwerk, dessen Ideologie auf Antisemitismus, Verschwörungsdenken und einem reaktionären, rassistisch-völkischen Weltbild beruht.
Im ersten Teil der Veranstaltung erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Bewegung, dabei Ideologie und Weltbild, Akteure der Szene sowie deren Strukturen beleuchtet. Was sind völkische Siedler_innen und was kennzeichnet die Anastasia-Bewegung? Welchen Ideologien folgen sie? Mit welchen Strukturen und Netzwerken haben wir es zu tun? Wo sind sie in Brandenburg vertreten?
Im zweiten Teil der Veranstaltung wird es um die Frage gehen, wie mit völkischen Siedler_innen und der Anastasia-Bewegung umgegangen werden kann. Dazu werden in Kleingruppen unter fachkundiger Anleitung anhand konkreter Fälle in Brandenburg Handlungsstrategien entwickelt und diskutiert.
Vortrag und Diskussion mit Andrea Röpke (Freie Journalistin, Buchautorin und Rechtsextremismusexpertin), Laura Schenderlein (Historikerin und Rechtsextremismus-Expertin vom Mobilen Beratungsteam) und N.N. (Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN))
Der Veranstaltung findet live über Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um die Zugangsdaten zu bekommen, bitte vorher anmelden unter info@weltoffenes-werder.de
Gefördert von der Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung und der Staatskanzlei des Landes Brandenburg.