Die Seenotrettung der Menschen, die das Mittelmeer überqueren, ist in den Medien präsent, ebenso wie ihre Aufnahme durch verschiedene EU-Länder. Wie es nach der Ad-hoc-Verteilung auf die Aufnahmeländer weitergeht, ist jedoch kaum Teil von Berichterstattungen und öffentlicher Wahrnehmung. Wo sind diese Menschen heute und wie sieht ihre Aufnahme in den jeweiligen Ländern aus? Wie geht es mit ihrem Verfahren in den Aufnahmeländern weiter und wie ist es um ihren asylrechtlichen Schutz bestellt?
Seit 2019 recherchiert borderline-europe, in Kooperation mit Borderline Sicilia, Flüchtlingsrat Berlin, Equal Rights Beyond Borders und Sea-Watch, den ad hoc
Umverteilungsmechanismus in Italien, Malta und Deutschland. Der neue Bericht „EU AD HOC RELOCATION – A lottery from the sea to the hotspots and back to
unsafety“ wird in dieser Veranstaltung vorgestellt und basiert auf zahlreichen Interviews mit Betroffenen, die aus Seenot gerettet und umverteilt wurden
oder sich derzeit im Verfahren befinden. Er zeigt, dass Menschen, die in Europa Schutz suchen, grundlegende Rechte verwehrt werden.
Musa Khalifa aus Potsdam, der 2019 aus Seenot gerettet und 2020 nach Deutschland verteilt wurde, Nora Brezger (Flüchtlingsrat Berlin und Mitautorin) sowie weitere
Autor*innen des Berichtes sprechen über die Ergebnisse der Recherche, die Konsequenzen für die deutsche Politik und die Möglichkeiten der Unterstützung auf
regionaler Ebene, insbesondere in den sogenannten „sicheren Häfen“.
Mehr Informationen zur Veranstaltung gibt es beim Flüchtlingsrat Brandenburg.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt – eine Übersetzung ins Deutsche wird angeboten.