Wie erlebt jemand dieses Land, der dazugehört, aber für viele anders aussieht? Eine Lesung über unbewusste Privilegien und versteckten Rassismus aus der Perspektive von Einem, der täglich damit konfrontiert ist. Autorenlesung und Gespräch mit Journalist Mohamed Amjahid. Mit einer Online-Lesung des Journalisten Mohamed Amjahid, anlässlich der Eröffnung des Opferperspektive-Beratungsbüros für Cottbus.
Wenn er sich in der U-Bahn neben eine Frau setzt, umklammert diese plötzlich ihre Handtasche. Am Flughafen wird er regelmäßig von Polizisten zur Routinekontrolle herausgepickt und eine Flüchtlingshelferin am Münchner Hauptbahnhof erklärt ihm, wie man Seife benutzt. Mohamed Amjahid, Sohn marokkanischer Gastarbeiter und als Journalist bei einer deutschen Zeitung unfreiwillig „Integrationsvorbild“, kann von vielen solcher Situationen berichten, die Nicht-Weiße wie er in der deutschen Mehrheitsgesellschaft täglich erleben. Ob skurril, empörend, peinlich oder ungewollt paternalistisch – diskriminierendes Verhalten und rassistische Vorurteile finden sich keineswegs bloß bei unverbesserlichen Rechten, sondern auch bei denen, die sich für aufgeklärt und tolerant halten.
Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Modellprojekts „changelog – Gleichbehandlung kommunal“ durchgeführt. Changelog ist in den Städten Cottbus und Potsdam aktiv, bietet Betroffenen von rassistischen Diskriminierungen Beratung sowie Unterstützung an und wirbt um mehr Diskriminierungssensibilität in beiden Stadtgesellschaften.
Ministerin Ursula Nonnemacher hält das Grußwort.
Anmeldung: hier