Im internationalen Menschenrechtsdiskurs ist ein Recht auf politische Teilhabe verankert. Dessen Relevanz für Menschen ohne deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft in Deutschland ist erst in Ansätzen rezipiert.
Kinder und Jugendliche erfahren zunehmend demokratische Alltagsgestaltung bzw. Mit- und Selbstbestimmung in ihren Familien, ganz im Gegensatz zum sozialen Nahraum und zur Schule. Gleichzeitig haben sich ihre Lebenswelten grundlegend verändert. Es bricht sich eine neue „Politisierung“ angesichts existenzieller Herausforderungen wie dem Klimawandel Bahn.
Die soziale Spaltung der politischen Teilhabe bei Wahlen, und noch stärker bei partizipativen Formen der Demokratie, nimmt zu. Horizontale (Ausgrenzung) und vertikale (Ausbeutung) Formen der Ungleichheit verschränken sich auf vielfältige Weise und erschweren Prozesse der Solidarisierung.
Rechtspopulismus, neu-rechte Attacken auf den demokratischen Diskurs, auf gesellschaftliche Akteure und Institutionen sowie Rechtsterrorismus fordern nicht nur das plurale Verständnis von Demokratie mit Minderheitenschutz, Sozialstaatsverständnis, Gleichheitsprinzip usw. heraus, sondern bedrohen Menschenwürde und Menschenleben. Aus Meinungsstreit zwischen politischen Gegnern wird politische Feindschaft mit dem Versuch der Delegitimation.
Demokratie und politische Bildung sind wechselseitig aufeinander angewiesen. Was bedeuten diese Entwicklungen des demokratischen Systems für die verschiedenen Handlungsfelder der politischen Bildung in Schule, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Erwachsenenbildung und in den verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit?
Mit der Veranstaltungsreihe möchte die Berliner Landeszentrale für politische Bildung die Möglichkeit bieten, diese Herausforderungen und Chancen der politischen Bildung gemeinsam mit Kolleg_innen aus den verschiedenen Handlungsfeldern der politischen Bildung und aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik zu diskutieren.
Anmeldung ist hier möglich.