Vorurteile, Hass und offene Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden sowie Israel nehmen in erschreckender Weise zu. Inzwischen häufen sich auch in Deutschland wieder tätliche Angriffe auf Jüdinnen und Juden.
Dem gegenzusteuern ist ein Gebot der Stunde. Notwendig ist ein verstärktes Engagement in der historischen Bildungsarbeit und der Gestaltung der Erinnerung, die weniger festgelegten – verordneten – Ritualen folgen, sondern in der Auseinandersetzung mit den Erinnerungsinhalten für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar werden.
Als größte Herausforderung erscheint, den Kontext von Entwicklungen zu verdeutlichen, die diesen Problemen zugrunde liegen. Aber wie soll dieser Spagat angesichts der begrenzten Stundenzahl auf der einen Seite und der immer größer werdenden Informationsflut auf der anderen Seite gelingen?
Die Fortbildungsveranstaltung soll helfen, interessierten Lehrer_innen sowohl fachliches Hintergrundwissen als auch praktische Anregungen für die schulische Arbeit zu vermitteln. Ausgehend von der Situation der Jüdinnen und Juden in der Provinz Brandenburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den Zeugnissen von Überlebenden der Verfolgung wird auf die Entstehung und Entwicklung antisemitischer Vorurteile in Geschichte und Gegenwart eingegangen. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass die Teilnehmer_innen Gelegenheit erhalten, ihre diesbezüglichen Erfahrungen zu reflektieren und mit der Arbeit der Fachstelle Antisemitismus am Moses Mendelssohn Zentrum in einen Austausch zu treten. Informiert wird ebenso über Entwicklungen und Konstellationen, die 1948 zur Gründung des Staates Israel führten, sowie zu aktuellen Herausforderungen, denen sich das Land heute gegenübersieht. Im Seminar werden praktische Bildungsangebote vorgestellt, die einen fachkundigen Umgang mit dem Thema ermöglichen.
Das Anmeldeformular und weitere Informationen zur Begegnungsstätte Schloss Gollwitz sind unter Seminaranmeldung zu finden.