Bauhistorische Führung mit Barbara Schulz über das Gelände des ehemaligen Jugend KZ und späteren Vernichtungsorts Uckermark
Die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V. arbeitet daran, die Geschichte des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers zu erforschen, Kontakt zu Überlebenden und ihren Angehörigen zu suchen und zu erhalten und auf dem Gelände einen würdigen Gedenkort zu gestalten. Ein Teil dieser Arbeit sind jährlich stattfindende Bau- und Begegnungscamps. Dieses wird aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht wie geplant über einen längeren Zeitraum stattfinden können. Stattdessen wird es eine digitale Aktionswoche und einige Führungen vor Ort geben. Eingeladen sind alle, die das Gelände kennenlernen wollen und Interesse haben, sich mit der Geschichte des Ortes und antifaschistischer Erinnerungspolitik zu beschäftigen. Der Gedenkort Uckermark ist offen zugänglich. Seit diesem Jahr gibt es eine neue Ausstellung über die Geschichte des Ortes.
Das weitgehend unbekannte Jugendkonzentrationslager Uckermark wurde 1942 ca. 90 km nördlich von Berlin in unmittelbarer Nähe des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück durch KZ-Gefangene aus Ravensbrück gebaut. Es war das einzige Jugendkonzentrationslager während der Zeit des Nationalsozialismus, das gezielt für die Inhaftierung von Mädchen und jungen Frauen eingerichtet wurde. In der Zeit zwischen 1942 und 1945 wurden 1.200 Frauen und Mädchen im KZ Uckermark interniert und mussten dort unter extrem schlechten Lebensbedingungen Zwangsarbeit leisten. Viele der Mädchen und Frauen wurden als „asozial“ kategorisiert und in das KZ Uckermark gebracht. Im Januar 1945 wurde auf dem teilgeräumten Gelände ein Vernichtungsort für Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück und anderen Konzentrationslagern errichtet. Bis April 1945 wurden dort ca. 5.000 Menschen ermordet.
Da es wegen Hygienebestimmungen eine maximale Teilnehmerzahl gibt, bitte vorher anmelden unter: bau-begegnungscamp@web.de