Nach dem Holocaust. Eine jüdische Lebensgeschichte im geteilten Deutschland
Gesprächsabend mit Gabriel Berger
Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, lädt das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. zu einem Gesprächsabend mit dem jüdischen Autor und ehemaligen politischen Häftling Gabriel Berger ein.
Gabriel Berger wurde 1944 in Frankreich geboren. Während zahlreiche seiner Angehörigen von den Nationalsozialisten ermordet wurden, überlebte er mit seinen Eltern den Holocaust durch die Hilfe der Resistance. Nach dem Krieg ließen sie sich zunächst in Polen nieder, von wo sie aufgrund antisemitischer Feindseligkeiten 1957 in die DDR übersiedelten. Berger erlebte als Soldat der NVA 1968 die Nieder-schlagung des Prager Frühlings, die seinen Traum vom humanen Sozialismus platzen ließ. Seit 1969 war er als Forscher am Kern-forschungszentrum Rossendorf bei Dresden tätig. Unter Berufung auf die Helsinki-Schlussakte stellte er 1975 einen Ausreiseantrag und protestierte öffentlich gegen die Verletzung der Menschenrechte, was ihm eine einjährige Haftstrafe in Dresden und Cottbus eintrug. 1977 durch die Bundesrepublik freigekauft, arbeitete er u.a. als Journalist für die „Welt“ und lebt heute als Autor in Berlin.
Gabriel Berger spricht über die Geschichte seiner Familie im nationalsozialistisch beherrschten Europa, aber auch über das Leben säkularer Juden nach dem Holocaust in der DDR.
Zu Beginn wird die Ausstellung „Schalom. Drei Fotografen sehen Deutschland“ eröffnet, die von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben wurde. Mit 51 Aufnahmen dokumentieren die Fotografen Holger Biermann, Rafael Herlich und Benyamin Reich jüdisches Leben und jüdische Kultur in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2015.