Die Biografie verfolgt den Weg eines überzeugten Kommunisten von West nach Ost: Karl Salomon (1896 – 1977). Der „Rote Steuermann“ Salomon lebte von 1919 bis 1945 in Bremerhaven und verbrachte in der Zeit des Nationalsozialismus fast zehn Jahre in Haft. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Sachsenhausen blieb er im Osten Deutschlands. Er war in vielen Funktionen tätig, bis 1958 sogar als Staatssekretär. Sein Aufstieg und sein Fall ist verbunden mit dem Leben und dem Wirken seines Freundes und Förderers, des späteren Ministers für Staatssicherheit Ernst Wollweber. Dabei eröffnen sich spannende Fragen: War Karl Salomon an Schiffsattentaten in den 1940er und 1950er Jahren beteiligt? Welche Kontakte zwischen Bremerhaven und der Ostsee, zwischen der Bundesrepublik und der DDR blieben aktiv? Walter Mülich findet überraschende Querverbindungen und zeichnet ein persönliches Bild des „linientreuen Parteigenossen“, der selbst schwere Haft und lebensbedrohende Repression erlebte, später aber in erschreckender Weise bereit war, „äußerste Härte“ zur Durchsetzung seiner politischen Vorstellungen zu akzeptieren und auch zu praktizieren.
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