Die aktuelle unerträgliche Stimmungslage in Deutschland wird für den
Havelschiffer Horst Rüder zu einem Alptraum, aus dem er schweißgebadet erwacht.
„Das kann nicht so bleiben, da muss man was tun!“, stellt er entschieden fest. Doch was kann ein einzelner Mensch denn schon bewirken? Erst recht, wenn er zum „alten Eisen“ gehört. Als Schiffer ist Horst Rüder gewohnt, für Probleme Lösungen zu finden. Auf der Suche danach gerät er in einen Prozess der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, und dessen, was ihn geprägt hat. Was ihm all die Jahre Navigationshilfe war, wird zur lebendigen Erinnerung.
Wie kann ein mehrfach gemeinsam erlebtes historisches Gewalttrauma in die Fortsetzung der Verwirklichung des Traumes von einem friedlichen, respekt- und würdevollen Miteinanders auf Basis der Menschenrechte in Europa weitergelebt und ausgebaut werden, fragt die Inszenierung. Das Industriedenkmal Theaterschiff wird dabei zum Protagonisten des Abends und verspricht einen erlebnisreichen, unterhaltsamen und anspruchsvollen Theaterabend zugleich.
Eine interaktive Multimedia-Plattform (siehe:www.like-horst-rueder.de) setzt den Dialog mit „Horst Rüder“ über die Frage „Was tun?“ fort und bietet Informationen und Vernetzungsangebote.
„… .WIR alle müssen uns an die eigenen Nasen fassen und den mündigen Bürger in uns wieder entdecken…
Demokratie braucht Rückgrat und dieses Rückgrat das sind wir. Bei jedem Blick in den Spiegel, bei jedem Klick am Computer und bei jedem Schritt vor die Tür.“
[aus: Juli Zeh, Rede bei der Tübinger Mediendozentur, 12.7.2018]
Regie: Martina König
Dramaturgie: Anja Kraus
Schauspiel:Dietmar Nieder
Sprecherin: Cathlen Gawlich
Tondesign: Michał Krajczok
Regieassistenz: Friederike Schäfer
Technik: Remo Lamp
Mitarbeit Blog: Alisa Gilmutdinova