Die migratorischen Entwicklungen jüngster Zeit zeigen, dass gesellschaftspolitische Umbrüche im Gange sind, die zu zunehmenden Nationalbewusstsein und Fremdenangst geführt haben. Ein idealer Nährboden für Nationalismen und Fremdenfeindlichkeit, durch die die demokratischen Werte in Frage gestellt werden. Während sich diese Entwicklung in Europa verstärkt, lässt sich im Senegal ein zunehmend breites Bewusstsein für die Vorteile der Demokratie beobachten, das zu einem beachtlichen zivilgesellschaftlichen Engagement geführt hat.
Vor dem Hintergrund der rechtspopulistischen demokratiefeindlichen Verschiebungen in der politischen Landschaft Deutschlands und Europas werden die Vorzüge und Schwächen demokratischer Partizipation thematisiert, und dies ausgehend von dem erfolgreichen Einsatz der von einer breiten Bevölkerung mitgetragenen Y’en-a-Marre-Bewegung im Senegal. Y’en a Marre ist eine Gruppe Senegalesischer Rapper und Journalist_innen und wurde im Jahr 2011 gegründet.
Es diskutieren:
Thiat Rapper und Mitbegründer von Y’en a Marre
Frank Böscht Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung
Claus Leggewie Politikwissenschaftler
Eva Kimminich Potsdamer Kulturwissenschaftlerin
Darüber hinaus diskutieren sie, mit Blick auf das zumindest teilweise erfolgreiche zivilgesellschaftliche Engagement im Senegal, Möglichkeiten, wie einer Erosion demokratischer Werte begegnet werden kann: Überlebt die Demokratie? Welche Rolle spielen dabei die Medien bzw. neue Medientechnologien oder andere Formen der Kommunikation? Wie lassen sich etablierte Werte aushöhlen und die Grenzen des Akzeptierbaren verschieben?