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Rechtsextrem im neuen Gewand – Brandenburg spielt Schlüsselrolle bei „Generation Deutschland“
29.11.2025 | Mit der heutigen Gründung ihrer neuen Jugendorganisation „Generation Deutschland“ versucht die AfD, sich einen frischen Anstrich zu geben. Das Aktionsbündnis Brandenburg ist besorgt über die Neugründung.
Pressemitteilung | 29. November 2025
„Von einer inhaltlichen Abkehr vom Rechtsextremismus kann keine Rede sein“, so Thomas Wisch, Vorstandsvorsitzender des brandenburgweiten zivilgesellschaftlichen Netzwerks. Vielmehr gehe es darum die junge Anhängerschaft strategischer zu organisieren und enger an die Partei zu binden. Die bisherige Jugendorganisation Junge Alternative (JA) wurde nicht aufgelöst, weil sie ihr zu radikal war – treibende Kräfte der Neugründung stammen aus dem rechtsextremen Spektrum.
Bei der Neugründung spielen Brandenburger AfDler eine relevante Rolle. Zu ihnen zählt der Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch, der immer wieder durch rechtsextreme Positionen auffällt. Hohloch war ebenso Mitgründer der Brandenburger JA wie der neue Vorsitzende der „Generation Deutschland“, Jean-Pascal Hohm. Dieser steht exemplarisch für die ideologische Kontinuität. Die JA sah er als „Kaderschmiede und Innovationsmotor“. Zudem brüstet er sich mit Kontakten zu rechtsextremen Vereinen und organisiert offen die Zusammenarbeit mit verschiedenen Teilen der extremen Rechten. Kurze Zeit schien er sogar der AfD zu rechtsextrem zu sein, doch mittlerweile hat er in der Partei Karriere gemacht.
Mit der Neugründung verfolgt die AfD das Ziel, ihre Jugendarbeit zu zentralisieren und zur strategischen Nachwuchsgewinnung zu nutzen. Junge Menschen gelten der Partei längst als entscheidendes Mobilisierungspotenzial, so Wisch. „Mit Social-Media-Kampagnen, Influencer-Formaten und popkulturellen Symbolen versucht sie einerseits, Anschluss an rechtsextreme Jugendmilieus zu finden und andererseits Rechtsextremismus zum neuen Mainstream zu machen – ganz im Sinne eines Kulturkampfes von rechts.“
Auch wenn die Gründung der „Generation Deutschland“ im hessischen Gießen stattfindet, ist Brandenburg offensichtlich Machtzentrum innerhalb der AfD-Jugendstrukturen. Von hier kamen führenden Köpfe der JA, wie der Bundestagsabgeordnete Hannes Gnauck. Und von hier kommen noch immer die entscheidenden politisch-strategischen Impulse. Für den Aufbau der neuen Jugendorganisation in Brandenburg ist der AfD-Landtagsabgeordnete Fabian Jank verantwortlich. Dieser fiel unter anderem durch seine Nähe zur Identitären Bewegung auf und durch das Posten von Parolen in den sozialen Medien, die auch im Nationalsozialismus breite Verwendung fanden.
Der Aktionsbündnis-Vorsitzende sieht diese Entwicklung mit großer Sorge: „Die AfD will junge Menschen nicht politisch bilden, sondern ideologisch binden. Ihre neue Jugendorganisation ist kein harmloser Neuanfang, sondern eine Fortsetzung des alten Rechtsextremismus mit anderem Design“, erklärt Thomas Wisch. „Wir müssen genau hinschauen, wenn versucht wird, Jugendliche mit völkisch-nationalistischen Parolen zu ködern – gerade hier in Brandenburg.“
Das Aktionsbündnis Brandenburg warnt davor, in der „Generation Deutschland“ eine harmlose Parteijugend zu sehen. Sie ist Teil einer Strategie, demokratische Werte gezielt zu untergraben. Umso wichtiger ist es, zivilgesellschaftliche Initiativen zu stärken, Betroffenen von rechtsextremen Anfeindungen und Übergriffen beizustehen und junge Menschen zu ermutigen, sich gegen Hass und Hetze zu stellen.
Für Rückfragen ist die Leiterin der Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses, Maica Vierkant, telefonisch unter 0331-50582426 sowie per E-Mail unter m.vierkant@aktionsbuendnis-brandenburg.de erreichbar.


