Hennigsdorfer Ratschlag
Wir sind die Bürgerinitiative Hennigsdorfer Ratschlag – Miteinander statt Nebeneinander!
Ansprechpersonen Wera Quoß
Unsere Bürgerinitiative wurde im Juli 1999 gegründet. Wir sind ein Kreis von 10-15 Personen aus unterschiedlichen Gruppen, Parteien, gesellschaftlichen Bereichen sowie unterschiedlichster Weltanschauungen und Konfessionen. Wir haben das Ziel, das Zusammenleben der verschiedenen Nationalitäten und Kulturen in Hennigsdorf zu verbessern.
Es leben 803 ausländische Mitbürger*innen aus 73 Nationen in Hennigsdorf, das sind 3,1 % der Gesamtbevölkerung. Im Asylbewerberheim leben zurzeit 125 Mitbürger*innen. Mit verschiedenen Aktionen wollen wir ein gewaltfreies, tolerantes und respektvolles Miteinander zwischen Deutschen und Ausländer*innen erreichen. Unser Engagement gilt der Förderung von Toleranz und Verständnis in unserer Stadt und dem Einhalt von rassistischen Übergriffen. Um die Integration der Asylsuchenden zu unterstützen, haben wir viele verschiedene Aktionen ins Leben gerufen:
Um den Kindern unserer ausländischen Familien das Lernen in den Schulen zu erleichtern, wurden Lernpatenschaften gebildet.
Beim internationalen Frauentreff treffen sich immer 14-tägig mittwochs um 14:00 Uhr Frauen aus Afghanistan, dem Iran, dem Irak, aus Pakistan, der Türkei zum Gedankenaustausch. Es wird deutsch gesprochen, so verbessern sie alle ihre Deutschkenntnisse.
Damit die Integration im Wohngebiet noch besser gelebt werden kann, wurde mit Hilfe des Ratschlags in Zusammenarbeit mit der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft ein Interkultureller Nachbarschaftstreff am l7.März 2006 in der Albert-Schweizer-Str. 4 eröffnet. Dieser wird heute von der PUR GmbH betreut, inzwischen gibt es 5 solche Nachbarschaftstreffs.
Damit Kindern aus Asylbewerberfamilien und sozial schwachen deutschen Familien in den Sommerferien ein Aufenthalt im Ferienlager ermöglicht werden kann, wurde das Projekt „Ferienlager“ geschaffen. Mithilfe von Spendengeldern konnten so von 1998 bis 2012 230 Kinder kostenlos in die Ferien fahren.
Der Ratschlag hat aber auch Informationsveranstaltungen zu Ländern wie Afghanistan, der Türkei, dem Iran, dem Kongo und Kamerun und Themenabende zum Asylrecht, zum Bleiberecht, zum Zuwanderungsgesetz, aber auch zum Sachleistungsprinzip organisiert.
Um die Mobilität der im Asylbewerberheim Wohnenden zu verbessern, organisierten wir ein weiteres Projekt – „Fahrräder für Bewohner des Heims“.
In Hennigsdorf gab es einen rechten Szeneladen – „On the street“. Der Hennigsdorfer Ratschlag organisierte im Dezember 2007 ein breit angelegtes Aktionsbündnis gegen diesen Laden. Das Motto lautete „Keine Geschäfte mit „Neo-Nazis“ und „Der Naziladen muss weg“. Es fanden viele Kundgebungen und Unterschriftenaktionen statt. Dadurch haben wir die Hennigsdorfer Bevölkerung für das Thema „Gefahr durch Neonazis“ sensibilisiert, eine umfangreiche Aufklärungsarbeit geleistet und aufgerufen, sich zu positionieren. Inzwischen ist dieser Laden auch aus finanziellen Gründen geschlossen.
Wir, die Akteur*innen des Hennigsdorfer Ratschlags, werden auch weiterhin für ein gewaltfreies, tolerantes und respektvolles Zusammenleben der verschiedenen Nationalitäten und Kulturen in unserer Stadt eintreten.