Aktionsbündnis gegen Heldengedenken und Naziaufmärsche in Halbe
Aktiv in und um den Ort Halbe (Dahme-Spreewald).
1. Ansprechperson Werner Wolff (Vorsitzender des Fördervereins für das Aktionsbündnis)
Anschrift Waldpromenade 73, 15738 Zeuthen
Telefon 033762 71661
Telefon mobil 0172 9450660
E-Mail rosaw@gmx.de
2. Ansprechperson Arnold Mosshammer (Stellvertreter)
Anschrift Birkengrund 12, 15757 Halbe
Telefon 033765 80948
Telefon mobil 0152 27169492
E-Mail mosshammer@online.de
Das „Aktionsbündnis gegen Heldengedenken und Naziaufmärsche in Halbe“ bildete sich Anfang der 2000er-Jahre aus spontanen Aktionen von Demokraten und Antifaschisten gegen Aufmärsche von Neonazis zum Waldfriedhof nach Halbe. Der Waldfriedhof war Anfang der 1950er-Jahre geschaffen worden, um den im April 1945 im „Kessel von Halbe“ gefallenen deutschen Soldaten eine würdige Ruhestätte zu geben. In der Inschrift auf dem zentralen Gedenkstein „Die Toten mahnen für den Frieden zu leben“ sieht das Aktionsbündnis eine Verpflichtung für sein gegenwärtiges Wirken.
Das Aktionsbündnis wurde mit dem Ziel gegründet, den Missbrauch der Kriegsgräberstätte in Halbe und die Störung der Totenruhe durch Neonazis zu verhindern. Die Aktionen richten sich gegen die Negierung der faschistischen Verbrechen und des Völkermords durch Neonazis sowie gegen deren Hetztiraden für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Zugleich soll mit den Veranstaltungen ein sichtbares Zeichen für Frieden und Demokratie gesetzt werden. Bei der Gründung des Aktionsbündnisses und seinen Aktivitäten engagierten sich neben Bürgern aus Halbe und der Region maßgeblich Karin Weber von der PDS und Sylvia Lehmann von der SPD.
Mit Unterstützung des landesweiten Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, des Toleranten Brandenburg und des Mobilen Beratungsteams Trebbin konnten erfolgreiche Veranstaltungen gegen die Naziaufmärsche organisiert werden. Dabei wirkten Parteien, Gewerkschaften, Vereine, Schulen und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e. V.) mit. Bei den Aktionen unterstützten prominente Politiker wie Wolfgang Thierse, Matthias Platzeck und Gunter Fritsch das Aktionsbündnis durch ihr Auftreten oder durch die langjährige Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten. Einer der Höhepunkte war der „Tag der Demokraten“ am Vorabend des Volkstrauertages 2006 mit 8.000 Teilnehmern.
Zunehmend konnte das Bündnis bei seinen Aktionen auf die Akzeptanz der Einwohner Halbes zählen und unter dem Motto „Vielfalt tut gut im Schenkenländchen“ ein jährliches Bürgerfest veranstalten, an dem sich alle Gemeinden des Amtes Schenkenländchens beteiligen. Zudem wirkte das Aktionsbündnis in einer vom Landtagspräsidenten geförderten und vom Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten geleiteten Expertenkommission zu den Folgen der Kesselschlacht mit.
Zum 70. Jahrestag des Endes der Kesselschlacht wurde 2015 eine Freiluftausstellung eröffnet, die vom Aktionsbündnis unterstützt worden war. Die Freiluftausstellung in Form von Stelen befindet sich auf dem Weg zum Waldfriedhof und an exponierten Plätzen in den Straßen von Halbe. Unter Berücksichtigung dieser Veränderungen bemüht sich das Aktionsbündnis, künftig die Veranstaltungen am Vorabend des Volkstrauertages mit angepassten kulturellen Angeboten zur Erinnerung und für die Völkerverständigung auszurichten.
Das Aktionsbündnis ist kein Verein, man muss nicht Mitglied werden, wer sich beteiligen möchte, ist herzlich willkommen.