Brandenburg ʼ33 – Erinnern vor Ort
19.1.2023 | Am 30. Januar 2023 präsentiert das Aktionsbündnis Brandenburg acht Audiowalks und eine neue Website.
Pressemitteilung | 19. Januar 2023
Am 30. Januar 2023 präsentiert das Aktionsbündnis Brandenburg im Museum Neuruppin und im Livestream acht Audiowalks des Projekts „Brandenburg ’33 – Erinnern vor Ort“. Die Audiowalks beleuchten den Beginn des Nationalsozialismus: in Brandenburg an der Havel, Buckow, Cottbus, Fehrbellin, Luckenwalde, Neuruppin, Teupitz und Wittenberge. Vor der Präsentation erläutert Museumsleiterin Maja Peer-Oeljeschläger die historischen Hintergründe des 30. Januar 1933. An diesem Tag ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg vor 90 Jahren Adolf Hitler zum Reichskanzler.
„Als landesweites Bündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus ist es uns ein Anliegen, die Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte auch 90 Jahre nach dem Beginn des Nationalsozialismus wachzuhalten“, erklärt Thomas Wisch, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Brandenburg. „Unsere acht Audiowalks sind Streiflichter der Ereignisse: Wie gelang es den Nationalsozialisten, ihre Herrschaft in so kurzer Zeit in der Fläche Brandenburgs durchzusetzen? Welche Unterstützung gab es vor Ort? Und wo gab es Widerstand?“
In ihrem Vortrag zeichnet Museumsleiterin Maja Peers-Oeljeschläger nach, wie es zu der Machtübertragung an die Nationalsozialisten kam und welche unmittelbaren Auswirkungen der 30. Januar 1933 hatte. Im Fokus stehen hier die Ereignisse in Neuruppin. „Der Beginn der nationalsozialistischen Diktatur war auch auf regionaler Ebene unmittelbar sichtbar“, erläutert Peers-Oeljeschläger. „Übergriffe auf politische Gegner sowie auf von Juden geführte Geschäfte begleiteten auch in Neuruppin den Prozess der Machtetablierung. Die sogenannte Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft fand lokal vor Ort ebenso statt wie auf Reichsebene.“
„Spuren dieser Zeit finden sich heute noch immer, selbst in sehr kleinen Orten wie Teupitz“, betont Hilmar Stolpe vom Bürgerverein BiKuT, der Mitglied im Aktionsbündnis Brandenburg ist. Da es jedoch kaum noch Zeitzeug*innen gibt, besteht die Gefahr, dass Geschichte in Vergessenheit gerät. „Mit den Audiowalks gelingt es, sich an Stätten der Erinnerung mit Einzelheiten jener Zeit anschaulich vertraut zu machen und sie vor dem
Vergessen zu bewahren.“
Ab dem 30. Januar 2023 werden die Audiowalks über die Webseite www.brandenburg-33.de abrufbar sein. Mittels einer Karte können sie eigenständig vor Ort durchgeführt werden. Als Aufhänger jeder Station dient ein Ausschnitt aus einem historischen Artikel einer Lokalzeitung. Es folgen Erläuterungen zu dem erwähnten Ereignis, historische Hintergrundinformationen sowie Details zum konkreten Ort. Neben den Audiowalks bietet die Webseite www.brandenburg-33.de mehr als 200 weitere Ereignisse aus ganz Brandenburg, die über eine Karte und eine Chronologie recherchierbar sind. Sie laden dazu ein, sich eigenständig auf die weitere Spurensuche zu begeben.
Präsentation: 30. Januar 2023 im Museum Neuruppin (Foyer) und per Livestream
- 17 Uhr Vortrag „Der 90. Jahrestag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten“, Maja Peers-Oeljeschläger (Museum Neuruppin)
- ab 18 Uhr Projektvorstellung „Brandenburg ʼ33“ mit Thomas Wisch (Aktionsbündnis Brandenburg), der Historikerin Ulrike Rothe (Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e.V. ) und einer Lesung der Sprecher*innen der acht Audiowalks
Für Nachfragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Frauke Büttner und Maica Vierkant (Geschäftsstelle des Aktionsbündnisses Brandenburg)
0331 50582427 und 0331 50582429
kontakt@aktionsbuendnis-brandenburg.de
Maja Peers-Oeljeschläger (Museum Neuruppin)
03391 355 5100
maja.peers@museum-neuruppin.de